NEUE STÜCKE
NEU
HERR GERBER WILL HEIM
Ein Schau- und Puppenspiel zum Thema Demenz
von
DIETMAR BERTRAM / SABINE HAMANN/
RONKA NICKEL
Mindestalter der Zuschauer 16 Jahre
1, D, 1 H, 1 Puppe / var. Dek.
Fritz Gerber (eine Klappmaulpuppe) ist ein grantiger alter Herr mit großem Witz und rauem Charme. Leider hat ihn die Demenz in ihren Fängen. Er lebt im Heim. Er hat alles zurücklassen müssen, was das eigene Leben ausmacht; seine Besitztümer reduziert auf ein kleines Zimmer. Seine Tochter Hanne besucht ihn regelmäßig und sie muss lernen, mit seinen abrupt wechselnden Launen zurecht zu kommen. Manchmal ist Herr Gerber wach und weiß genau, was mit ihm geschieht, dann wieder verliert er die Orientierung in Zeit und Raum.
Sein größter Wunsch: er will wieder heim.
Das Stück richtet sich an alle, die sich mit dem Thema Demenz auseinandersetzen wollen oder müssen: an Angehörige von Erkrankten, an das Pflegepersonal oder einfach an Menschen, die nicht scheuen, sich von diesem Thema berühren zu lassen…
Sabine Hamanns Leidenschaft ist das Fooling. Seit Jahren besucht sie mit Dietmar Bertram als Clown-Duo „Trine und Otto“ Senioren- und Pflegeheime. Hier begegnen die beiden der Demenz in all ihren Formen. Hieraus entstand die Idee für HERR GERBER WILL HEIM. Über Improvisationen entstand so zusammen mit der Regisseurin Ronka Nickel, ein sehr persönliches Stück.
NEU
ANTIGONE RELOADED
(Antigone au Printemps)
Tragödie von
NATHALIE BOISVERT
Deutsch von Denise Engelbrecht
1 D, 2 H / var. Dek.
UA 04. April 2017 Théâtre Denise-Pelletier, Montréal
DSE frei
Kreon regiert mit starker Hand, der Frühling ist heiß, die Vögel fallen vom Himmel. Seit ein anonymer Brief den Skandal um Ödipus und Iokaste aufgedeckt hat, sind Antigone und ihre beiden Brüder sich selbst überlassen. Während Eteokles sich Kreons Armee anschließt, stehen Polyneikes und Antigone auf der Seite der Protestierenden. Der Widerstand eskaliert, die Brüder treffen aufeinander – mit tödlichem Ausgang. Eteokles‘ Begräbnis soll ihn als Helden ehren und die Demonstranten zu Schuldigen machen. Wie kann Antigone sich der Macht entgegenstellen, Polyneikes‘ Ehre retten, selbst integer bleiben?
Der Antigone-Mythos, brandaktuell neu erzählt als Saga einer um Hoffnung und Zukunft betrogenen Jugend, für die aufrechter Protest alles ist, was bleibt.
DAS MARSTRAINING
(L’Été des Marsiens)
Jugendstück von
NATHALIE BOISVERT
Deutsch von Frank Heibert
1 D (stumme Rolle), 2 H
Ab 13 Jahren
2006 Grips Theater, Berlin; 2006 Rheinisches Landestheater Neuss; 2013 Theater der Jungen Welt, Leipzig
Peanut ist eine Niete in Völkerball. Mit seiner Bifokalbrille sieht er alle Bälle doppelt. Chico hat keinen Bock auf Völkerball und auch auf sonst nix – dabei ist er ein harter Junge. Knallhart. Der eine teilt aus, der andere duckt sich weg. Die beiden stolpern zufällig übereinander und entdecken viele Gemeinsamkeiten. Sie sind Außenseiter, werden von ihren Eltern vernachlässigt. Sie wünschen sich weit weg, am liebsten in eine andere Galaxie. Die beiden Fantasy-Fans glauben fest daran, dass es auf anderen Planeten intelligente Wesen gibt. Peanut vertraut Chico ein Geheimnis an: Am 4. August wird ein Raumschiff auf dem Berg landen. So hat er es im Radio gehört.
Peanut wächst zwar in einer bessergestellten Familie auf, hat allerdings eine im Wachkoma liegende Schwester, die bald in ein Heim abgeschoben werden soll. Schnell reift ihr Plan. Sie hoffen, von Außerirdischen abgeholt zu werden und den trostlosen Verhältnissen zu entkommen. Dafür müssen aber noch Vorbereitungen getroffen werden. So beschließen sie auch, die Schwester Sylvie einfach mitzunehmen, wenn die Aliens kommen. Chico verordnet seinem Kumpanen ein „Marstraining“. Er muss sich abhärten, seine Ängste abbauen, um zu überleben, so glaubt Chico in seiner Rambo-Logik. Peanut und Chico, ein verlorenes Paar, müssen nun im Schnelldurchgang erwachsen werden.
Die Mutproben sind anfangs noch harmlos. Chico dreht seinem neuen Freund den ersten Joint, fügt ihm mit dem Messer einen Schnitt in den Arm zu. Als Peanut dämmert, was für einen gefährlichen Freund er da hat, ist es zu spät. Statt auf die Erfüllung ihrer Hoffnung scheint alles auf die Katastrophe hinauszulaufen.
NEU
tagged
(tagged)
Jugenstück von
DAVE DEVEAU
Deutsch von Anna Friedrich
2 D, 1 H / variable Dek.
UA 2015 Green Thumb Theatre Young People’s Theatre, Toronto
DSE frei
Im Anschluss an eine Party, die im Elternhaus der Jugendlichen Jerry stattgefunden hat, lädt die Polizeibeamtin die anwesenden Jugendlichen zum Verhör. Die Schulkameradin Sam wurde auf unerhörte Weise im Netz mit entwürdigenden Bildern und einem Film bloßgestellt. Im Fokus der Beamtin steht das Verhalten von Gastgeberin Jerry, sowie Webber, einem Jungen der das Geschehen gefilmt hat. Sie befragt „parallel“ beide Jugendlichen zum Geschehen vor und während der Party. Was haben sie gesehen, und vor allem was haben sie getan? Die Beamtin hakt unerbittlich nach. Verstehen die Jugendlichen tatsächlich die Konsequenzen ihres Handelns? Oder sind sie diejenigen, die schuldig sind?
Die anonyme Onlinewelt gibt uns die Möglichkeit, Dinge zu sagen und zu tun, die wir im wirklichen Leben niemals tun würden. Aber wo zieht man die Grenze zwischen Spaß und Bösartigkeit? In dem Stück werden diese harten Realitäten des Cyber-Mobbings zugespitzt dargestellt und dem Zuschauer zum eigenen kritischen Hinterfragen präsentiert. tagged seziert das gefährliche Schadenspotenzial, das zwischen sozialen Medien und jungen Menschen besteht. Wie verantwortlich sind wir für die Worte und Fotos, die wir ins Netz stellen?
mobbing.tv
Klassenzimmerstück von
STEPHAN ECKEL
Monolog
1 D (1 Darst.) / var. Dek.
»Das ist vielleicht die Chance eures Lebens! Die wollt ihr nicht verpassen, oder?« Mia weiß, wovon sie spricht. Ist schließlich nicht das erste Mal, dass sie sich für ein Reality-TV-Format auf die Suche nach geeigneten Teilnehmern begibt. Es geht um Mobbing – mobben und gemobbt werden. Ein tolles Thema, sie wittert Potenzial bei den anwesenden Schülern und scheitert doch bereits an der ersten Hürde, einer simplen Unterschrift. Ganz Profi gibt sie im Anschluss alles, das Casting zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. Immer stärker tritt dabei eine getriebene Persönlichkeit zutage, im Spannungsfeld zwischen Ambition und Existenzangst. »Ihr seid das Letzte! Und habt es verdient. Vergessen werden! Dass man euch so schnell wie möglich vergisst.«
Das Klassenzimmerstück »mobbing.tv« ist ein spannendes, psychologisches Kammerspiel, das den Ursachen von Gewalt in einer medialen Welt auf den Grund geht. Und sich schlussendlich die Frage stellt, wie wenig es braucht, damit Opfer zu Tätern werden.
NULL BOCK ALICE
Theater für Kinder ab 14 Jahren
von STEPHAN ECKEL
8-10 Darsteller (var.) / 1 Dekoration
UA 2024 Theater der Altmark, Stendal
Alice im Wunderland – ohne Alice im Wunderland. Aber mit Herzkönigin, weißem Kaninchen, Grinsekatze, Märzhase, Hutmacher und viele mehr.
»Hat jemand Alice gesehen? Nein? Niemand? Das kann doch nicht wahr sein!« Nino Nonsens meldet sich live aus dem Wunderland-Gerichtssaal. Es herrscht große Aufregung, alle sind gekommen, sogar die Schlafmaus ist wach. Denn die Geschichte muss weitergehen, und zwar sofort, sonst wäre dies sicher das Ende der Welt! Die Herzkönigin fasst die ausstehenden Aufgaben zusammen: »Weder durch den Spiegel gefallen noch kopfüber in den Kaninchenbau gestürzt. Geschrumpft, gewachsen, in einem Meer aus Tränen fast ertrunken. Mit der Fliegenpilz-Raupe gestritten, mit der Herzogin gekocht und nach der Moral gesucht, die Grinsekatze nach dem Weg gefragt. Die geliiiebte Herzkönigin zu einer Partie Krocket herausgefordert und schlussendlich vor Gericht auf Unschuld plädiert. Nichts ist passiert!«
Doch was, wenn Alice tatsächlich nicht auftaucht? Wie geht es weiter? Geht es überhaupt weiter? Oder ist es tatsächlich der Untergang des Wunderlandes?
DISROMANZ
von
MICHAEL ENGLER
var. Besetzung /Grunddek.
UA frei
Junge trifft Mädchen. Die beiden verlieben sich und werden glücklich miteinander. Wenn nur alles so einfach wäre …
Denn Theo und Mira leben zwar in der selben Stadt, kommen aber aus vollkommen unterschiedlichen Welten. Ob sie es dennoch schaffen zueinander zu finden, erzählen die beiden in Dialogform. Dabei beschreibt jeder seine Version der Geschichte, vom Prickeln des ersten Zusammentreffens über den ersten Streit, die Versöhnung bis hin zum vermeintlich endgültigen Bruch.
Ein Auf und Ab der Gefühle, bei dem bis zu den letzten Sätzen unklar bleibt, ob die beiden es schaffen.
Disromanz wurde vom NDR als Hörspiel vertont und von der Akademie der Darstellenden Künste als Hörspiel des Monats ausgezeichnet.
JULIA UND DAS ZAUBERWORT
von
MICHAEL ENGLER
1 D, 6 H
UA frei
Im Zauberwald des schrecklichen Zauberers Rabenschnabel erwischt es den liebenswerten Elben Morgenelb: Er wird in einen Baumstamm verwandelt. Rettung tut dringend Not, da der böse Dämon des Zauberers nichts lieber täte, als den Baumstamm anzuzünden. Doch es dauert 300 Jahre, bis schließlich Julia und ihr Bruder den Weg in den Zauberwald finden und Morgenelb von dort fortschaffen. Nun haben sie zwar den verzauberten Elben, aber auch zwei Probleme: Erstens wissen die Kinder nicht, wie man einen Zauber rückgängig macht und zweitens haben sich Rabenschnabel und sein Dämon bereits auf die Suche nach dem gestohlenen Elben gemacht. Schon bald prallt die zauberhafte Welt der Elben und Dämonen in die Jetztzeit mit Laserschwert, Aktivlautsprecher und Staubsauger.
Figuren mit kindlich liebenswerten Widersprüchen, die Geschichte spannend und komisch zugleich: Ein in jedem Sinne phantastisches Stück für Kinder im Grundschulalter.
NEU
TISCHLEIN!
DECK!
DICH!
VERDAMMT!
Eine schräge Komödie mit Musik für die ganze Familie
von HEIKE FALKENBERG
9 Schauspieler*innen / var. Dek.
UA frei
Grimm’sche Märchenfiguren sind von einer bösen Zauberin aus ihren Märchen gestohlen worden, um als Gefangene in ihrem Schloss zu dienen. Als eine Schauspieltruppe – die von der Zauberin zur Belustigung ihrer Gäste eingeladen wurde – absagt, unterbreitet die böse Zauberin ihrer Dienerschaft einen Vorschlag: Wenn sie für die Schauspieler`*innen einspringen und am Abend einen erfolgreichen Theaterabend zeigen, dürfen sie in ihre Märchen zurückkehren. Sollten sie scheitern, werden sie von der Zauberin gefressen.
Zwischen Panik und Euphorie schwankend, beginnt die Dienerschaft das Märchen „Tischlein deck dich“ zu proben. Sie haben noch nie Theater gespielt und die Probenzeit ist viel zu knapp, aber die Vorstellung muss stattfinden! Unter allen Umständen!
VON MIR WEISS NIEMAND NICHTS
Jugendstück von
HEIKE FALKENBERG
2 D, 2 H (Mehrfachbesetzung) / variable Dek.
– ab 12 Jahren –
UA frei
Lenas Eltern wollen sich scheiden lassen, ihr Bruder Lukas zieht aus. In der Hoffnung, dass alles wieder gut wird, will Lena sich nicht mit der Trennung der Eltern abfinden und beschließt, in den Sommerferien alleine zu verreisen, ohne es den Eltern zu erzählen. Am Ende gelingt ihr zwar keine Familienzusammenführung, aber der Nachbarsjunge, der schon lange ein Auge auf sie geworfen hat, wird ihr Freund.
NEU
MÜSLI VOR DEM OFFENEN KÜHLSCHRANK
von
SPENCER FREUDENBERG
2 D, 1 H / var. Dek.
UA frei
Emma ist 16, schaut gerne romantische Filme, hat aber selbst wenig Erfahrung auf dem Gebiet. Am Anfang der Sommerferien vor der 11. Klasse lernt sie zufällig den One-Night-Stand ihres Bruders kennen: Ingrid. Ingrid ist 25, laut und queer und stolz und alles was Emma nie wäre. Die beiden verbringen einen Sommer zusammen, in dem Emma ihre Sexualität kennenlernt. Aber wie kann eine Freundschaft bestehen, wenn beide an so unterschiedlichen Orten im Leben sind? Und dann wird alles kompliziert, als sich Emma in Ingrid verliebt…
In einem Wirrwarr aus Emotionen entwickelt sich ein Stück über Liebe, Scham und Queerness. Wie ist die Lebensrealität queerer Jugendlicher heute? Wie fühlt sich das an, eine Identität zu entdecken? Dürfen Mädchen überhaupt Mädchen lieben?
mir nichts dir nichts
Jugendstück von
JAN FRIEDRICH
3 D, 4 H / Verwandlungsdek.
2. Preis beim 4. Literaturwettbewerb des Bundes Deutscher Amateurtheater
(BDAT) zum Thema »Sinn-Suche«
UA frei
Nach bestandenem Abitur fahren vier Jungs und zwei Mädchen miteinander zum Zelten an die Ostsee. Gemeinsam sind sie groß geworden, teilen Erinnerungen, Jugendfreundschaften und erste Liebesgeschichten. Mia hat ihren Freund mitgebracht, den alle nur »Fisch« nennen. Sie weiß, dass er mit ihrer besten Freundin Jette schläft, die bald als au pair nach Frankreich geht. Butte studiert ab September Medizin. Bei seinem besten Freund Hecktor hat der Abi-Schnitt dazu nicht gereicht. Leon will auf die Schauspielschule, hat aber eine pflegebedürftige Familie zu Hause. Zuletzt kommt überraschend noch Hecktors kleine Schwester Merle dazu.
Es wird getrunken, gebadet, geraucht, gekifft und gequatscht. Hinter ihrem rauen Umgangston verbergen die jungen Menschen auch vor sich selbst Träume, Gefühle und jede Menge Sehnsucht. Doch für Nostalgie ist kein Platz, und Illusionen macht sich niemand mehr. Denn alle blicken nach vorn und ahnen, dass für ihre eingeschworene Gemeinschaft das Ende naht. Was die Zukunft betrifft, so muss jeder sehen, wo er bleibt. Oder?
Das realitätsnahe Stück, zugleich hart und poetisch, zeigt im Mikrokosmos einer Jugendclique die Spannung zwischen Traum und Wirklichkeit, aber auch zwischen Selbstfindung und Gemeinsinn an der Schwelle zum Erwachsenwerden.
»Es ist ein hartes Theaterstück, das eine typische Gruppensituation zeigt. Die jungen Menschen geben sich cool, sie gehen nicht zimperlich miteinander um, ihr Verhalten und ihre Sprache geraten teilweise an die Grenze des Erträglichen. Immer wieder gibt es aber Situationen, die über den harten Realismus hinausgehen. Die Figuren sind differenziert und zeigen auch ihre weichen Seiten, ihre Verletzlichkeit und ihre Ängste. Jan Friedrich gelingt es, die »Sinn-Suche« junger Menschen über das Typische hinaus so packend zu schildern, dass er den Leser fesselt. Er zeichnet seine Figuren facettenreich und lebendig in Szenen und Dialogen, die echt und glaubhaft sind. Dies gelingt ihm besonders bei der Sprache, die sich glaubwürdig des Jugendjargons bedient, aber auch poetische Elemente enthält.« (aus der Begründung der Jury)
(OHN)MÄCHTIG GEWALTIG
Ein interaktives Theaterstück von
MEIKE HEDDERICH und NIKE-MARIE STEINBACH
2 D oder 1 D, 1 H
UA 16.10.2012 Junges Theater im Zwinger, Heidelberg / für Schüler ab 14 Jahren und junge Erwachsene
Ausgezeichnet mit dem Heidelberger Präventionspreis 2012
Mit Gewalt, erlittener und ausgeübter, werden Kinder und Jugendliche ständig konfrontiert. Mit ihr umgehen zu können, ist eine wichtige Kompetenz, die erworben werden muss. Gewaltprävention wird daher heute groß geschrieben. Seminare versuchen, für Gewaltbereitschaft zu sensibilisieren und Wege der Deeskalation einzuüben. Gemeinsam mit den Jugendlichen erörtert man Fragen wie: Woher kommt Gewalt? Welche Gesichter kann sie annehmen? Wo fängt sie an? Was macht sie mit uns? Wer ist Täter? Und wer das Opfer?
Theaterpädagogin Nike-Marie Steinbach und Regisseurin Meike Hedderich haben am Jungen Theater Heidelberg ein ungewöhnliches und mutiges Theaterprojekt für junges Publikum zum Thema Gewalt entwickelt, das die Grenzen zwischen Theaterbesuch und Teilnahme an einem Seminar verschwimmen lässt.
„Wir wollten kein Stück mit einfachen Lösungsvorschlägen auf die Bühne bringen und auch nicht die Jugendgewalt dramatisieren oder bagatellisieren“ (Meike Hedderich)
Das interaktive, anfangs nur schwer durchschaubare Zusammenspiel von Publikum und Schauspielern erzeugt durch überraschende Perspektivwechsel, emotionale Bindung, direkte Konfrontation und unmittelbares Erleben eine intensivere Auseinandersetzung mit dem Thema, als es herkömmliche Workshops oder Themenstücke vermögen. Da der dritte Mitspieler, das täglich wechselnde Publikum, unberechenbar ist, verlangt es von seinen Akteuren ein hohes Maß an Spontaneität, Improvisationsvermögen und pädagogischem Geschick. Doch ganz gleich, wie sich die Aufführung entwickelt: Die Autorinnen geben den Darstellern in jedem Fall Mittel an die Hand, das Stück zu Ende zu bringen. Das hohe Maß an Wachheit und Authentizität, das dadurch notwendig wird, sorgt bei diesem sensiblen Thema für eine einmalig Erfahrung auf Seiten des Publikums, die im Nachgespräch Grundlage für intensive Diskussionen ist.
„Ein gelungenes Experiment.“ (RNZ)
NEU
TAUMELNACHT
Jugendstück von
CHRISTOF HOFER
3 D , 3 H / 1 Dek.
UA frei
Vier Freunde wollen gemeinsam Zeit in der Holzhütte ihres Freundes Moritz verbringen. Doch etwas stimmt nicht: Moritz liegt im Koma und befindet sich in ärztlicher Behandlung; Caroline, Sandra und Andreas werden von Kommissar Eicher befragt. Was ist an diesem Abend passiert? Jeder der drei schildert seine Erinnerungen zum Ablauf des Abends. Alles weichen sie in bestimmten Details voneinander ab. Was ist tatsächlich passiert, dass es soweit gekommen ist? Es hagelt Vorwürfe und Beschuldigungen. Und was hat es mit den seltsamen Geräuschen und Schritten auf sich, waren die vier gar nicht allein?
NEU
IRRE IST MENSCHLICH
Eine musikalische Lovestory
Stück für junge Erwachsene von
THOMAS B. HOFFMANN
Songtexte: Thomas B. Hoffmann und Michael Schneider
Musik: Thomas B. Hoffmann, Michael Schneider und Bernd Wegener
5 D, 10 H, Stimmen / 1 Dek. /
Musikal. Besetzung: E-Bass, Keyboard, Gitarre, Banjo, Geige, Drums, Percussion, Cajon
UA 04. Mai 2017 Theater Reutlingen Die Tonne
Geschrieben für vier Profischauspieler/-musiker und elf Laien mit Behinderung.
Die Wohngruppe »Inklusive Lebenshilfe« im Café Wahnsinn. Das Leben in der Behinderten-Wohngruppe ähnelt eigentlich dem in jeder anderen WG. Man hat Spaß miteinander, nervt sich gegenseitig, isst die Sachen der anderen, mischt sich in die Angelegenheiten der Mitbewohner oder will seine Ruhe. Als Moritz über das Internet Anna-Lena kennenlernt, sich aber nicht traut sie wegen seiner Behinderung zu treffen, ergreifen die Anderen die Initiative. Sie laden sie, als Moritz, zu einem Rockkonzert ein, das er angeblich gibt. Moritz ist zunächst wütend, aber alle vertragen sich wieder. Man beschließt, eine Bandzu gründen und das Konzert zu geben. Samantha hat drei alternde Rockmusiker kennengelernt, die nun in die WG eingeladen werden. Doch müssen diese erst davon überzeugt werden mit den wenig begabten Laien zu musizieren. Am Ende kann das Konzert stattfinden und Moritz hofft Anna-Lena zu treffen.
NEU
DIE MUTFINDER
Kindertheaterstück von
THOMAS B. HOFFMANN
für Menschen ab 7 Jahren
1 D, 3 H (Mehrfachbesetzung mögl.) / variable Dek.
UA frei
Anton lebt bei seiner Mutter. Seine Eltern haben sich vor Kurzem getrennt und Anton wünscht sich, sein Vater hätte mehr Zeit für ihn. Nun sind die Ferien da und Anton entscheidet sich gegen den Inselurlaub mit seiner Mutter und deren neuem Freund, und für den abenteuerlichen Wanderurlaub mit Papa samt Zelt und Kompass. Anton kann endlich Zeit mit seinem Vater verbringen und der Vater seinem Sohn beweisen, dass er nicht nur viel reden kann und ein phantasievoller Erzähler ist.
Das Abenteuer beginnt. Allerdings verlaufen sie sich bereits am zweiten Wandertag: der Proviant ist aus, die Schlafsäcke nass, die Zelttasche irgendwo vergessen und es bricht die Nacht herein. Frust, Wut und Enttäuschung. Sie müssen die Nacht in der Wildnis verbringen. Im Dunkeln. Zeit zusammen zu rücken, um sich und dem anderen etwas einzugestehen. Einen Wunsch. Eine Angst. Oder auch nicht. Kann man angesichts der unbekannten nächtlichen Natur noch seine Fassade, sein Spiel aufrechterhalten? Denn auch Anton hat seinem Vater nicht immer alles offen gesagt. Sie erleben eine Nacht, in der sie sich selbst und ihren Ängsten begegnen. Und als sie am Morgen wie aus einem Traum erwachen, scheinen sie ein kleines Stückchen Mut in den Taschen gefunden zu haben, das bis hierhin gereicht hat.
Das Stück erzählt anhand einer Vater-Sohn-Geschichte auf kindgerechte und spielerische Weise von Verantwortung, Trennung, Eifersucht und dem Mut, man selbst zu sein. Humorvolle und ernste Momente wechseln einander ab, so dass das Stück stets unterhaltsam und abwechslungsreich bleibt.
VIELLEICHT NACH KANADA
Stück für Kinder von
THOMAS B. HOFFMANN
1 D, 1 H / 1 Dek. / ab 10 Jahren
UA frei
Der alte, schon sehr gebrechliche Herr Wieczorek erwacht morgens, kämpft im ununterbrochenen, humorvollen Gespräch mit sich selbst mit den Gegenständen des täglichen Lebens. Er sinniert: Sein Leben lang hat er im Büro gearbeitet, nie die Weltreise gemacht, von der er träumte. Plötzlich greift er sich ans Herz, fällt aufs Bett – und als er wieder hochfedert, hat er sich zurückverwandelt in den 11jährigen Viktor.
Das gut einstündige Stück behandelt in fünf Szenen altersgemäß die Themen Alter, Demenz und Sterben, sowie die Fragen: Was mache ich aus meinem Leben? Wage ich es, meine Träume zu leben? Durch diese Mischung und durch den dramaturgischen Kunstgriff, den Protagonisten mal als alten Mann und mal als elfjährigen Jungen auf die Bühne zu stellen, gelingt es für Kinder einen besonderen Zugang zum Thema zu schaffen. Probleme wie die enttäuschte erste Liebe, Schularbeiten und Konflikte mit Gleichaltrigen und Eltern holen die Kinder da ab, wo sie stehen. Dadurch, dass der junge Viktor zur Identitätsfigur wird, interessiert man die kleinen Zuschauer auch für den alten Herrn Wieczorek.
Aufbruch in die Zukunft und verrückte, mutige Pläne fürs Leben stehen in diesem Stück dem ernüchterten Rückblick aufs eigene Leben und dem Abschied gegenüber. So wird das Leben selbst aus zwei Perspektiven gleichzeitig beleuchtet. Ein toller Kunstgriff, der vor allem eines vermittelt: Carpe diem – wer immer nur vernünftig ist, Sicherheit sucht und Dinge aufschiebt, wird irgendwann begreifen müssen, dass er das eigentliche Leben verpasst hat.
NEU
SCHAUEN WIR MAL, SCHÄTZCHEN
(Mau luege, Schätzi)
Stück von
NINA HURNI
Hochdeutsche Übersetzung aus dem Berndeutschen von Nina Hurni
3 D, 1 H / var. Dek.
Generation mau luege: Sie haben alles, außer einem Plan vom Leben, treiben ziellos durch die Tage. Mittendrin Pia, eine junge Bernerin, die eigentlich Journalistin werden wollte, aber dann doch nicht. Sie wohnt mit ihrer besten Freundin Lena in einer versifften WG, arbeitet in einer Bar und findet alles ganz okay, und doch nicht so ganz erfüllend. Aufgrund einer Unverbindlichkeitsüberdosis versucht sie nun doch noch, einen richtigen Job zu finden, wenn auch mitten im System, gegen das man doch eigentlich immer war. Aber es wäre ein guter Job.
Genau in diesem Aufbruchsversuch findet sie heraus, dass sie schwanger ist. Von Leo, mit dem sie eine langjährige Nicht-Beziehung geführt hat. Sie schickt ihn jedoch lieber alleine, ahnungslos auf die gemeinsam geplante Weltreise und macht sich selbst auf die Suche nach Antworten: Was bedeutet es Kind zu sein; wie ist es Mutter zu werden; wie will sie ihr Leben leben. Dabei begegnet sie vielen Vorurteilen, wie sich eine selbstbestimmte junge Frau zu verhalten hat, vielen Tabus rund um Abtreibung und totgeschwiegenen Schwierigkeiten in der Familie.
Ein Theaterstück über eine schwierige Entscheidung, sich festzulegen und aufzugeben für jemanden, oder weiterhin durchs Leben treiben zu können, eine Wahl zwischen Freiheit und Sinn.
GO FOR
GREEN
Ein klimaneutrales Klassenzimmerstück von
ULV JAKOBSEN
1 D, 1 H / 1 Dek.
So wie die Schüler*innen auf den Friday for Future Demos wollen zwei junge Schauspieler*innen, mit einem Theaterstück, die Leute für den Klimaschutz wachrütteln.
Aber wie macht man so ein Stück, ohne selbst zum Klimasünder zu werden? Die beiden entwerfen einen Plan, wie das Stück umweltfreundlich entwickelt und aufgeführt werden kann. Zunächst spannen sie noch ihren Intendanten Dieter ein, eine bekannte Autorin mit ins Boot zu holen. Auf dem steinigen Weg dorthin bekommen sich Afra und Aaron jedoch in die Haare und verbrauchen jede Menge Gehirnschmalz. Dann kommt sie endlich, die „Erleuchtung“.
Mit entschiedenem Handeln und klarem Kopf können wir die Klimaziele noch erreichen. Wo müssen wir anfangen, wenn wir es ernst meinen? Dieses Stück versteht der Autor als Aufforderung dazu.
DIE REGENTRUDE
Bühnenfassung
nach dem Kunstmärchen von Theodor Storm
von ASTRID KOHLMEIER
3 D, 3 H, Stat. (K) / var. Dek.
UA frei
Seit langem hat eine furchtbare Dürre das Land überzogen. Das Korn verdorrt auf den Äckern, das Vieh verdurstet auf den Weiden, die Menschen geraten in Not. Die meisten haben ihre Höfe und Felder bereits verkauft um die explodierenden Preise für Lebensmittel bezahlen zu können. Nur der schlaue Wiesenbauer freut sich. Er hat vor Jahren ein sumpfiges Wiesenland für einen Spottpreis gekauft und ist nun der einzige, der noch Wasser hat, das er nun teuer zu verkaufen weiß.
Allein eine alte Frau erinnert sich, was die Vorfahren in solcher Not unternahmen: Die Regentrude, die den Regen macht, muss durch einen Zauberspruch geweckt werden. Doch dies ist leichter gesagt als getan. Denn niemand erinnert sich mehr, wo die Regentrude zu finden ist. Das junge Mädchen Maren und ihr Freund Andrees begeben sich auf eine abenteuerliche Suche zu den von den Menschen vergessenen Geistern, die die Natur beherrschen.
NEU
VÖGEL IM KOPF
Geschichten aus dem Leben seelisch erkrankter Jugendlicher
von SABINE LAYH und RÜDIGER MÜLLER
Stück nach dem gleichnamigen Buch
3 – 6 Darsteller*innen / var. Dek.
Psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen sind nach wie vor ein Tabuthema und stellen eine besondere gesellschaftliche Herausforderung dar.
In Form von Monologen und gespielten Szenen erzählt die Theaterfassung eindrücklich aus der Gefühls- und Gedankenwelt der seelisch erkrankten Jugendlichen. Dabei kommen in Ausschnitten sowohl die Betroffenen als auch deren Familienmitglieder und Therapeuten der »Kinder- und Jugendpsychiatrie Tübingen« zu Wort.
Die Geschichten berichten von der Suche nach Orientierung, Sicherheit und (Geschlechts-) Identität, von Traurigkeit, Wut und verzweifelten Überlebenskämpfen, aber auch von Hoffnung, Zuversicht und neuem Lebensmut, den die Jugendlichen auf ihrem Weg zur Selbstbestimmung schöpfen. Mal sind die Texte poetisch und zart, mal laut und anklagend und die berührenden Schicksale werfen nicht zuletzt die Frage danach auf, was innerhalb einer normierten Gesellschaft als »normal« gilt und an welcher Stelle eine seelische Erkrankung beginnt.
»Vögel im Kopf« herausgegeben von Bernd Gomeringer, Jessica Sänger, Ulrike Sünkel, Gottfried Maria Barth und Max Leutner, ist 2020 im Hirzel Verlag (www.hirzel.de) erschienen. Die Originaltexte zum Buch sind in Kooperation mit der „Kinder- und Jugendpsychiatrie Tübingen“ entstanden. (www.voegel-im-kopf.de)
LEO DER LOSER
(Léon le Nul)
Kinderstück von
FRANCIS MONTY
Deutsch von Gerda Poschmann-Reichenau
var. Besetzung (1-8 Darst.) / var. Dek. / ab 8 Jahren
UA 22.09.2005 Montreal
DEA frei
Leo ist klein, geradezu mickrig, schicke Sachen kann ihm seine Mutter nicht kaufen. Auf dem Schulweg und im Pausenhof ist er ständig auf dem Sprung, denn Flucht ist das einzige, was hilft gegen Hohn, Spott und Schläge der anderen Kinder. Er flieht durch Hecken und hinter Garagen, doch auch in die Phantasiewelt der Bücher, ins Murmelspiel mit der hübschen Lisa und in seinen ewigen Traum davon, zu werden wie die Züge im Bahnhof: gewaltige Stahlmonster, unaufhaltsam, laut und stark. Um groß und stark zu werden, isst Leo Schrauben und trinkt Motoröl, doch vergebens. Er ist weit davon entfernt, seinem großen Bruder Lukas zu ähneln, der ein loses Mundwerk hat, respektiert wird und sich schon eigenes Geld mit dem Verkauf von Schokoriegeln verdient. Als die anderen Jungs ihn vor Lisas Augen wieder einmal bis auf die Knochen blamieren und erniedrigen, fasst Leo einen Entschluss: So wie die großen Jäger das Herz wilder Tiere essen, um deren Kraft für sich zu gewinnen, will er Lukas´ Herz verspeisen. Doch als er dem Bruder die Brust öffnet, findet er eine Überraschung vor – denn auch hinter scheinbarer Größe und Überlegenheit können sich Angst, Traurigkeit und Verlorensein verbergen.
GELB IST DIE FARBE DER SONNE
((Yellow is) the Colour of Sunshine)
Ein Stück in Worten, Zeichen, Gesten, Geräuschen und Farben
Stück von
BRENDAN MURRAY
Deutsch von Maren Monnée
Für Kinder ab 3 Jahren und ihre Familien
1 D, 1 H (und 1 Darsteller) / 1 Dek.
Yoshi und Hani sind so unterschiedlich wie Kreide und Käse:
Einer groß, eine klein.
Einer laut, eine leise.
Seite an Seite spielen sie am blauen Meer, laufen durch die grünen Felder und tanzen im gelben Sonnenschein. Doch eines Tages wird der Himmel grau und alles beginnt sich zu verändern…
Wird die Sonne jemals wieder scheinen?
„Gelb ist die Farbe der Sonne“ ist ein bezauberndes neues Stück über zwei Freunde, einem hörenden und einem gehörlosen Kind, die lernen, sich über ihre Gefühle zu verständigen. Es ist eine Lektion darüber, wie Barrierefreiheit in den kreativen Prozess eingebettet werden kann, und wie Kinder mit minimalem Aufwand in verschiedene Kommunikationsformen eingeführt werden können. Drei Schauspieler erzählen die Geschichte: Yoshi (kommuniziert durch Gebärdensprache), Hani (kommuniziert durch das gesprochene Wort) und der Drachen / die Elster (kommuniziert durch Tanz).
ICH SEHE WAS, WAS DU NICHT SIEHST…
(Something beginning with…)
Kinderstück von
BRENDAN MURRAY
Deutsch von Maren Monnée
2 D, 2 H / var. Dek.
UA Nov. 1998, Koproduktion von The Sherman Theatre, Cardiff, und The Unicorn Theatre for Children, London
DEA frei
Jakob und die kleine Schwester Ruby sollen mit ihrem Freund Tom spielen. Ruby ist für Verkleiden, Jakob für Verstecken – ohne Ruby. Sie ist zu klein und außerdem ein Mädchen. Ruby verkleidet sich alleine, versteckt sich und ist verschwunden. Beunruhigt machen sich die Jungs auf die Suche, und es beginnt eine Reihe absonderlicher Begegnungen. Ein vergnügliches Spiel mit Märchen-Stereotypen.
Geschwisterrivalität, Vorurteile gegen das andere Geschlecht, Frontenbildung in der Dreiergruppe und zähneknirschende Solidarität gegenüber den Erwachsenen sind die sehr realen Alltagserfahrungen, von denen dieses phantasievoll-witzige Kinderstück mit bestechend lebensechten Dialogen seinen Ausgang nimmt. Flugs wird daraus ein Plädoyer für die Macht der Phantasie und ein höchst vergnügliches Spiel mit bekannten Märchen-Stereotypen.
DIE KLEINE ZAUBERFLÖTE
(The Magic Flute)
Kinderstück mit Musik von
BRENDAN MURRAY
Deutsch von Maren Monnée
2 D, 3 H / var. Dek. – ab 6 Jahren
UA Mai 2009 Glyndebourne/Brighton
DEA frei
Pamina spielt gerne draußen im Wald. Das Spiel von Licht und Schatten, der Gesang der Vögel, all das gehört zu ihrer Welt. Doch als sie 12 Jahre alt wird, ändert sich alles. Aus Angst vor den Gefahren, die draußen auf ihr Kind lauern, sperrt ihre Mutter, die Königin der Nacht, Pamina ein. Außerdem hält sie den Lauf der Sonne an, so dass es nicht mehr Tag wird.
Die immerwährende Finsternis, da ist sich Papageno sicher, ist auch schuld daran, dass seine kleine Freundin, das Vögelchen Papagena, nicht mehr singt. Sie, die bei Tagesanbruch immer so herrlich gesungen hat, ist verstummt, seit er sie gefangen und in einen Käfig gesteckt hat. Zufällig trifft Papageno den armen Musiker Tamino, der unterwegs ist, um Pamina zu suchen, die ihm in seinen Träumen erschienen ist und in die er sich unsterblich verliebt hat. Tamino will Pamina befreien, und Papageno wird ihm dabei helfen. Die beiden Freunde haben einige Abenteuer und Proben zu bestehen, ehe die Königin Pamina endlich die Freiheit zurückgibt und die Sonne wieder aufgehen lässt. Doch trotz Helligkeit weigert sich Papagena weiterhin zu singen ¬ bis Papageno die Käfigtür öffnet. Erst freigelassen singt der Vogel wieder. Wen man wirklich liebt, dem muss man Freiheit geben.
Brendan Murrays Bearbeitung vereinfacht die Zauberflöte, ohne sie zu verfälschen, und erzählt mit bekannten Figuren und Melodien der Mozart-Oper eine Geschichte von Liebe und Loslassen. Diese „kleine Zauberflöte“ wirkt wie das Kondensat des Originals und fesselt Eltern wie Kinder durch Spannung, Witz, Wärme und geradezu philosophische Tiefe.
DAS MONTAGSKIND
(Monday’s Child)
Stück für Kinder von
BRENDAN MURRAY
Deutsch von Maren Monnée
2 D / 1 Dek. / ab 3 Jahren und für die ganze Familie
UA 05.04.2014 Theatre Royal, York
DSE frei
Die alte Frau, die sich nicht erinnern kann, wonach sie sucht, und das kleine Mädchen, das stolz ist auf alles, was es schon kann, treffen sich im Garten: wie aus der Zeit gefallen. Ihre Unterhaltung und ihr gemeinsames Spiel geben Anlass zu einer Reise in die Vergangenheit, die sich zusammensetzt aus Bildern, Melodien und anderen Sinneserfahrungen. Das Leben, so versteht man, muss man nehmen, wie es kommt – es gibt Zeiten zum Lachen und solche zum Weinen, und beide gehören dazu.
Die ebenso einfache wie zauberhaft poetische Geschichte lebt von Spiel, Musik, Bildern und der Magie der Fantasie.
KÖNIGSKINDER
Jugendstück von
THOMAS PAULMANN
4 D, 6 H / var. Dek.
UA frei
Sie sind ein modernes Romeo-und-Julia-Paar: Robert kommt aus einer zerrütteten Familie der untersten sozialen Schicht, er rappt gegen seine Einsamkeit an, seit sein Vater im Knast ist und er mit immer neuen Ersatzvätern zu kämpfen hat. Jülide wächst als „Deutschländerin“ zwischen türkischem Elternhaus und deutschen Freunden auf. So liberal ihre Eltern auch sind, Misstrauen und Ängste sind tief in ihnen verwurzelt. Als die beiden jungen Menschen ihre Liebe zueinander entdecken, ist der Konflikt vorprogrammiert, denn die Klischees, die uns die Medien vorgaukeln, verstellen den offenen Blick auf den Anderen. Das wirklich Gemeinsame, die Sehnsucht nach Glück, hat keine Chance.
Autor Paulmann liefert zu den eindrucksvollen Raps, in denen Robert und seine Kumpels sich ausdrücken, die Musik gleich mit. Preisträger (2. Preis) des BDAT-Wettbewerbs 2009 „anders sein“.
NEU
DIE SCHÖNE UND DAS BIEST
Kinderstück von
FRANK PINKUS / PATRICK KUHLMANN
Nach dem Märchen von Jeanne-Marie Leprince de Beaumont
Musik von Patrick Kuhlmann
3 D, 3 H / 1 Dek.
UA 30. November 2016 Theater Weyhe, Weyhe
Der eigentlich gute König Paul kümmert sich zu sehr um sich selbst und nicht um sein Volk. Zur Strafe werden er und sein Hofstaat von Hexe Larissa verzaubert.Er selbst wird ein grässliches Biest, seine Köchin Katharina eine Katze und sein Haushofmeister Pankratius ein Papagei. Sie können erst erlöst werden, wenn ein junges Mädchen bereit ist, den verzauberten König zu heiraten. Eines Nachts verirrt sich Kaufmann Ludwig im Wald und kommt auf das geheimnisvolle Schloss dessen Herr nun ein Biest ist. Das Biest lässt ihn unterder Bedingung laufen, dass er seine Tochter Bella zu ihm schickt. Widerwillig lässt sich Ludwig darauf ein. Doch es kommt alles anders als gedacht, denn Bella lässt sich vom Biest nicht einschüchtern – und stellt mit der Zeit fest,dass hinter der rauen Oberfläche ein gutes Herz schlägt.
MEINE TANTE AUS AMERIKA
Kinderstück von
CHRISTIANE SCHÜTZE
10-15 Darst. / var. Dek. / ab 10 Jahren
UA frei
Karlos skurrile Tante aus Amerika ist so sparsam, dass sie ihre Briefe auf die Rückseite aufgesammelter Kassenzettel schreibt. Das ahnt er aber nicht, und seine Kollegen wissen sofort: Die Tante muss steinreich sein, da der Kassenzettel aus der teuersten Feinkostkette in den USA stammt. Als Firmenchef Schröder davon erfährt, wittert er das Geschäft seines Lebens. Er schickt Karlo sofort nach Amerika mit dem Auftrag, seiner „reichen Tante“ tausend handgerollte Klarsicht-Klebstreifen zu verkaufen.
Karlo findet die Tante auf ihrer Ranch, wo sie in aller Bescheidenheit, erfindungsreich und fröhlich von dem lebt, was andere wegwerfen. Gesellschaft leisten ihr drei träge Cowboys, die nichts tun außer Kaugummi kauen, Seifenblasen pusten, Jojo spielen und heimlich fernsehen Karlo sieht schnell ein, dass er der Tante kaum seine Kleberollen verkaufen kann und macht sich stattdessen nützlich. Als eine Talentshow in den Ort kommt und die Straßenmusikerin June dabei böse ausgebootet wird, starten Karlo und seine Tante einen Rachefeldzug gegen Bonzen und Betrug. Nach zahlreichen Tricks, Verwirrungen und flexiblen Abänderungen des ursprünglichen Planes gelingt das Unmögliche: June landet im Finale, wird Super-Hero und bekommt einen Plattenvertrag, Karlo kehrt mit dem Riesenauftrag heim und wird Chef der Fabrik.
NEU
SCHNEEWITTCHEN
(Snøkvit)
Ein spiegelverkehrtes Musical für die ganze Familie
Libretto von MARIA TRYTI VENNERØD
Musik von JULIAN SKAR
Deutsch von Gerd Weinreich
2 D, 1 H, mind. 7 Darst. (Mehrfachbesetzung) / var. Dek./
Musikalische Besetzung: Klavier, E-Bass, Kontrabass, Percussion, Schlagzeug, Violine, Violoncello, Posaune, Mellotron, Synthesizer
UA 7.Oktober 2017, Det Norske Teatret, Oslo
So wie sich im Märchen der Brüder Grimm die Königin eine Tochter wünscht – weiß wie Schnee, rot wie Blut, schwarz wie Ebenholz -, so auch hier. Doch anders als im Grimm’schen Märchen ist hier die sehr schöne Königin die leibliche Mutter von Schneewittchen. Ihr Wunsch ist es, dass ihre Tochter ihre Schönheit pflegt und wie eine anständige und gesittete Prinzessin ihre Tage weitgehend im Schloss verbringt. Ja, Schneewittchen dürfe gern noch viel schöner sein als sie selbst, zumindest sollte sie nahezu ein Spiegelbild der Mutter sein. Aber das ist nicht das, was Schneewittchen möchte. Sie will lieber den Garten oder den Wald erkunden. Schließlich gibt die Mutter nach. Im Schlossgarten begegnet sie dem Sohn des Gärtners, Jan Grøn. Durch ihn lernt sie eine andere Welt kennen. Jan erzählt von einem magischen Baum im Wald mit einem besonderen Apfel. Als die Königin vom Umgang ihrer Tochter mit Jan erfährt, ist sie empört. Eine Prinzessin und ein Gärtnerjunge!
Das Verhältnis zwischen ihr und der Mutter wird so schwierig, dass die Mutter sie im Turm einsperrt, doch Jan kann sie befreien. Für Schneewittchen wird die Mutter zum Feind, zur Hexe. Und die Mutter sieht keine andere Lösung, als die Tochter umzubringen, da sie sich völlig ihren Erwartungen verweigert. Die Königin unternimmt mehrere Versuche, sie zu töten, doch Schneewittchen wird von den sieben Zwergen gerettet, die im Abwassersystem unter dem Schloss leben und arbeiten.
Jan liebt Schneewittchen, auch wenn sie ihm gegenüber immer wieder ausfällig wird. Mal nennt sie ihn einen „Angsthasen“, mal einen „ärmlichen blöden Gärtner“ Mit Gefahr für sein eigenes Leben pflückt er für sie den Apfel der Erkenntnis und sie beißt nach langem Zögern hinein. Ihr wird bewusst, dass die Mutter keine geborene Königin ist, sondern „ein gewöhnliches Mädchen aus dem Wald“. Schneewittchen sagt dies der Mutter ins Gesicht, dann stirbt sie. Die Zwerge sprengen das Schloss, wodurch die Königin, Schneewittchen und der Hofstaat in gewöhnliche Menschen verwandelt werden.
Es ist die Liebe füreinander die obsiegt, und durch einen Kuss der Königin wacht Schneewittchen wieder auf. Die beiden versöhnen sich, und Schneewittchen gelingt es, sich von den Zwängen ihrer Mutter zu befreien. Am Ende werden Schneewittchen und Jan, eine Art Prinz des Volkes, endlich ein Paar.
NEU
DIE PRÜFUNG
(Nasjonal Prøve)
Jugendstück von
MARIA TRYTI VENNERØD
Aus dem Norwegischen von Nelly Winterhalder
6 D, 5 H / var. Dek.
UA 01.02.2011 Rogaland Teater, Stavanger, Norwegen
DSE frei
Prämiert Eurodram 2015
In der Schule einer kleinen Gemeinde findet die jährliche nationale Abschlußprüfung statt. Ein Schüler ist der Schule verwiesen worden, und in einer Schule in der Nachbarschaft findet möglicherweise gerade ein Amoklauf statt. Könnte es Vidar sein, der plant, alle umzubringen? Egal was passiert, sie sind gezwungen die Prüfung durchzuhalten. Im Klassenzimmer ist die Anspannung zwischen den anwesenden Schülern und Lehrern groß. „Die Prüfung“ handelt von einer Gesellschaft, die durch Angst in Auflösung gerät.
NEU
DER FLIEGENDE HOLLÄNDER FÜR KINDER
Kinderoper nach
RICHARD WAGNER
Musikalische Bearbeitung DARREN HARGAN
Fassung und Text THOMAS DIETRICH
Personen: Daland, ein Seefahrer, Bass (junger Spielbass); Senta, seine Schwester, Sopran (jugendlich dramatisch); Mary, ihre Freundin, Mezzo-Sopran; ein Steuermann Spieltenor; ein Matrose, Bariton; der Holländer, Bariton (jugendlich dramatisch). Streichquartet, Kontrabass, Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott, Horn, Posaune, Perkussion
Ab 7 Jahren
UA 12. August 2018 Passionsspielhaus Selzach / (SO) , Schweiz
Die Kinderoper beginnt mit einem Albtraum, einem Albtraum des Steuermannes. Er träumt vom Fliegenden Holländer, einem unheimlichen Seefahrer. Dieser wurde vom Teufel dazu verdammt, ewig über die sieben Weltmeere zu segeln. Nur alle sieben Jahre darf er an Land gehen, um dort eine Frau zu suchen, die bereit ist, ihn treu zu lieben.
Der Steuermann arbeitet für den Seefahrer Daland. Dessen Schwester Senta besitzt ein Bild des Fliegenden Holländers. Sie schwärmt für den Fliegenden Holländer. Daland und seine Mannschaft, bestehend aus dem verängstigten Steuermann und einem Matrosen, stechen nun in See. Unterwegs kommt ein heftiger Sturm auf. Zum Glück hat sich die Mannschaft gut an den Masten des Schiffes festgebunden.
Nachdem der Sturm abgeflaut ist, treffen Daland und seine Mannschaft auf den Fliegenden Holländer. Dieser bietet Daland all seine Schätze, wenn er ihm dafür eine ihn treu liebende Frau beschafft. Daland zögert nicht lange. Die Schätze vor Augen beschliesst er, seine Schwester Senta mit dem Holländer zu vermählen. Diese hat sich unterdessen bereits in den Seemann auf ihrem Bild verliebt. Dafür hat ihre Freundin Mary jedoch kein Verständnis.
Als Daland dann mit dem Fliegenden Holländer zu seiner Schwester kommt, hat Senta nur noch Augen für ihn. Sie schwört ihm ewige Treue und die beiden verloben sich. Der Fliegende Holländer ist von seinem Fluch befreit.
VERSUCHSKANINCHEN
Jugendstück von
WANJA WIESE
2 D, 3 H / Simultandek.
UA frei
Marion und Dennis sind ein Paar, Jan und Boris beste Freunde. Alle besuchen dasselbe Internat, sind dort Mitglied im Tischtennisteam, in der Schach- oder Informatikmannschaft. Den Tagesablauf unterbrechen regelmäßig Gesundheitschecks, denn das Internat gehört einem Pharmakonzern, dem die jungen Menschen als Versuchskaninchen dienen. Man verabreicht ihnen Medikamente oder verpflichtet sie zu rauchen, um dann ihre Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit zu testen. Nun sind sie achtzehn und haben beim institutsinternen Planspiel die einmalige Chance, zum Versuchsleiter aufzusteigen. Wer im Spiel als Pharmafunktionär die besten Entscheidungen trifft, hat einen der begehrten Ausbildungsplätze bei „Pharma Research“ sicher. Wer versagt, kommt in die Risikogruppe. In der Simulation des Planspiels entwickeln die jungen Menschen erschreckend menschenverachtende Strategien. Doch auch in der Realität der Gruppe kämpft plötzlich jeder gegen jeden.
NEU
LEBE MEIN LEBEN
Kinderstück von
JÖRG WOLFRADT
ab 9 Jahren
2 D , 3 H / variable Dek.
UA frei
‚Eberhard‘ – was für ein ätzender Name. Vor allem, wenn man gerade elf ist und ständig damit gehänselt wird. In der neuen Schule versucht Eberhard deshalb, so zu sein wie sein cooler Filmheld Clayton. Aber nicht nur das, er nennt sich ab sofort vor seinen neuen Freunden auch so. Bis er Knut über den Weg läuft, einem älteren Schüler, der ihn erpresst. Der will immer mehr Geld abzocken. Eberhard kommt ganz schön in Schwierigkeiten und sein Kartenhaus wackelt. Da entdeckt er eine Botschaft an einer Toilettenwand: „18 24 19 LEBE MEIN LEBEN.“ – Diese Chance, seinem jetzigen Leben zu entkommen, will sich Eberhard auf keinen Fall entgehen lassen. Bis er erkennt, dass es um etwas ganz anderes geht.
KONI & KONI
Kinderstück von
JÖRG WOLFRADT
ab 5 Jahren
1 D, 2 H / var. Dek.
UA frei
Konrad und Konstantin sind sich in allem völlig gleich: gleiche Mütze, gleiche Klamotten, gleiche Vorlieben. Weil sie meinen, bei richtig guten Freunden müsste das ebenso sein. Bis Caroline auftaucht und Konrad auf einmal seine Lust am Anderssein entdeckt. Denn es ist zwar schön, wenn man jemanden findet, der dasselbe mag wie man selbst; doch ganz gleich ist auch langweilig!
MEINE KATZE,
DEINE KATZE
Kinderstück von
JÖRG WOLFRADT
ab 5 Jahren
1 D, 1 H / var. Dek.
UA frei
Finn hätte so gern eine Katze, nicht nur eine aus Stoff. Doch seine Eltern sind dagegen. Eines Tages findet er eine und behält sie heimlich. Blöd nur, dass Hanna zur selben Zeit ihre entlaufende Katze sucht. Finn aber denkt gar nicht daran, „seine“ Katze wieder herauszurücken Sollte es wirklich Hannas Katze sein, hatte sie bestimmt einen Grund fortzulaufen! Aber dann kommen Finn Zweifel und er sieht ein, dass sein eigenes Glück nicht auf dem Unglück eines anderen beruhen kann.
Ein Stück über zwei einsame Kinder, die eigentlich nur auf der Suche nach einem Freund sind.
SCHNUPPE
Kinderstück von
JÖRG WOLFRADT
ab 5 Jahren
1 D, 1 H / var. Dek.
UA frei
Pauline ist nicht gern allein und wünscht sich ihren Freund, den Mond, hinunter auf die Erde. Und sie will ihn mit niemandem teilen; genauso wenig wie ihren weißen Ball. Jascha hingegen langweilt sich auf der Erde und wünscht sich als Astronaut hinauf auf den Mond. Doch egal ob Ballspielen oder eine Sandrakete bauen: Alleine funktioniert es nicht, zu zweit ist es viel schöner!