SCHNEEWITTCHEN
(Snøkvit)
Ein spiegelverkehrtes Musical
Libretto von Maria Tryti Vennerød
Musik von Julian Skar
Deutsch von Gerd Weinreich
2 D, 1 H, mind. 7 Darst. (Mehrfachbesetzung) / var. Dek./
Musikalische Besetzung: Klavier, E-Bass, Kontrabass, Percussion, Schlagzeug, Violine, Violoncello, Posaune, Mellotron, Synthesizer
UA 7. Oktober 2017, Det Norske Teatret, Oslo
So wie sich im Märchen der Brüder Grimm die Königin eine Tochter wünscht – weiß wie Schnee, rot wie Blut, schwarz wie Ebenholz -, so auch hier. Doch anders als im Grimm’schen Märchen ist hier die sehr schöne Königin die leibliche Mutter von Schneewittchen. Ihr Wunsch ist es, dass ihre Tochter ihre Schönheit pflegt und wie eine anständige und gesittete Prinzessin ihre Tage weitgehend im Schloss verbringt. Ja, Schneewittchen dürfe gern noch viel schöner sein als sie selbst, zumindest sollte sie nahezu ein Spiegelbild der Mutter sein. Aber das ist nicht das, was Schneewittchen möchte. Sie will lieber den Garten oder den Wald erkunden. Schließlich gibt die Mutter nach. Im Schlossgarten begegnet sie dem Sohn des Gärtners, Jan Grøn. Durch ihn lernt sie eine andere Welt kennen. Jan erzählt von einem magischen Baum im Wald mit einem besonderen Apfel. Als die Königin vom Umgang ihrer Tochter mit Jan erfährt, ist sie empört. Eine Prinzessin und ein Gärtnerjunge!
Das Verhältnis zwischen ihr und der Mutter wird so schwierig, dass die Mutter sie im Turm einsperrt, doch Jan kann sie befreien. Für Schneewittchen wird die Mutter zum Feind, zur Hexe. Und die Mutter sieht keine andere Lösung, als die Tochter umzubringen, da sie sich völlig ihren Erwartungen verweigert. Die Königin unternimmt mehrere Versuche, sie zu töten, doch Schneewittchen wird von den sieben Zwergen gerettet, die im Abwassersystem unter dem Schloss leben und arbeiten.
Jan liebt Schneewittchen, auch wenn sie ihm gegenüber immer wieder ausfällig wird. Mal nennt sie ihn einen „Angsthasen“, mal einen „ärmlichen blöden Gärtner“ Mit Gefahr für sein eigenes Leben pflückt er für sie den Apfel der Erkenntnis und sie beißt nach langem Zögern hinein. Ihr wird bewusst, dass die Mutter keine geborene Königin ist, sondern „ein gewöhnliches Mädchen aus dem Wald“. Schneewittchen sagt dies der Mutter ins Gesicht, dann stirbt sie. Die Zwerge sprengen das Schloss, wodurch die Königin, Schneewittchen und der Hofstaat in gewöhnliche Menschen verwandelt werden.
Es ist die Liebe füreinander die obsiegt, und durch einen Kuss der Königin wacht Schneewittchen wieder auf. Die beiden versöhnen sich, und Schneewittchen gelingt es, sich von den Zwängen ihrer Mutter zu befreien. Am Ende werden Schneewittchen und Jan, eine Art Prinz des Volkes, endlich ein Paar.
Und das sagte die Presse zur UA in Oslo:
„Eine wichtige Anforderung an das Musical ist stets eingängliche Musik. […] Eine andere, dass die Musik Brücken baut und die Erzählung auf einer zusätzlichen Ebene weitererzählt. Dieser klare, kunstvolle Klang erschafft eine faszinierende Märchenwelt.“ (Kulturkompasset)
„Die Musik ist kraftvoll, schmissig und passend zu den dramatischen Situationen, denen sie Leben geben soll. Sie bildet mit dem Text eine hervorragende Einheit.“ (Periskop)
„Julian Skars Musik geht ins Ohr. […] Sie ist teilweise ziemlich hart und rau – ein Bruch mit der Disney-Tradition – und gerade dadurch interessant.“ (Rampelys)
Julian Skars Musik ist zugänglich und avanciert.“ (Aftenposten)