NACH TORONTO
ODER:
MEINE MUTTER
HEIRATET DEINEN VATER
Theaterstück für Kinder
von HEIKE FALKENBERG
1 D, 1 H / Einheitsdek.
UA am 1. Juni 2012 Theater der Jungen Welt, Leipzig und am 21. Juni 2012 Landestheater Detmold
Siegerin des 2. Autorenwettbewerbs des Theaters der Jungen Welt Leipzig
Die Produktion des Landestheater Detmold wurde zu den Mühlheimer Theatertagen 2013 eingeladen.
Kevins Vater und Sophies Mutter leben schon länger getrennt von ihren ursprünglichen Partnern. Jetzt wollen sie heiraten. Die Kinder aber haben keine Lust auf Patchwork-Familie, sie wollen nicht Bruder und Schwester werden und laufen von den Hochzeitsfeierlichkeiten weg. Sophie will zu ihrer Oma nach Toronto, die ihr angeblich das Geld für die Reise schon geschickt hat. Kevin erwägt, als blinder Passsagier zur See zu fahren, behauptet aber auch, eine Bombe bei sich zu haben. Als beide im selben Bus landen, beginnen sie zunächst zu streiten. Denn Sophie verachtet den »asozialen « Kevin und seinen Vater, der als Automechaniker immer schmutzige Fingernägel hat, und Kevin hält die magersüchtige Einserschülerin für eine doofe Kuh. Doch dann kommen sie miteinander ins Spiel und ins Gespräch, bis sie sich gegen ihre Eltern solidarisieren und sogar Gemeinsamkeiten entdecken.
Ein Stück darüber, was die Trennung der Eltern und der Eintritt in eine Patchwork- Familie für Kinder bedeutet, mit einem versöhnlichen ausblick darauf, dass aus dem Frust über diese Situation auch unerwartet Neues entstehen kann. Geschrieben für die »hautnahe« Aufführung in einem Theaterbus, wo am 1. Juni (TdJW Leipzig) und am 21. Juni 2012 (LT Detmold) auch die UA stattfand, ist dieses Stück problemlos auch auf herkömmlichen Bühnen und im Klassenzimmer aufzuführen.
»Heike Falkenberg hat das Thema der klassischen Patchwork-Familie – einen Stoff, der der heutigen Lebenswirklichkeit vieler Kinder entspricht – konsequent aus der Sicht ihrer jungen Protagonisten betrachtet.
Mit Vergnügen folgt man dem bissigen Geplänkel von Kevin und Sophie, die sich anfangs nicht einmal vorstellen können, auf demselben Friedhof begraben zu sein, und am Ende gemeinsam einen Feldzug gegen den neuen Lover von Kevins Mutter planen. Die Begründung für diesen Kurswechsel wird von Sophie mit entwaffnender Selbstverständlichkeit gegeben: „Weil wir jetzt eine Familie sind.“
Nach Meinung der Jury ist Heike Falkenberg gelungen, was so schwer zu machen ist: einen ernsten Stoff mit Leichtigkeit zu erzählen, ohne dabei banal zu werden. Entstanden ist eine kleine Komödie für junge Zuschauer in einem Bus, die es wert ist, von den Theatern entdeckt zu werden«. (aus der Begründung der Jury des 2. Autorenwettbewerbs des Theaters der Jungen Welt Leipzig)
„Toll war, wie aus den beiden noch Freunde geworden sind. Nie langweilig und zwischendurch auch lustig.“ (Lippisches Kultur-Journal)